
Eine Wohnungskündigung kann viele Gründe haben. Man unterscheidet im Mietrecht zwischen einer ordentlichen sowie einer fristlosen Kündigung. Mit einer ordentlichen Kündigung hält man sich in der Regel an die im Mietvertrag getroffenen Vereinbarungen und Fristen. Bei einem zeitlich befristeten Mietvertrag ist keine Kündigung erforderlich, vielmehr endet der Vertrag mit Auslaufen der Frist automatisch. Einer fristlosen Kündigung wiederum gehen zumeist Unannehmlichkeiten für den Mieter oder den Vermieter voraus, welche nicht selten in lang anhaltenden Gerichtsstreitigkeiten enden. Mieter können beispielsweise durch Lärm, mangelnde Hygiene oder Sachbeschädigung negativ auffallen. Aktuell ist vor allem von sogenannten Mietnomaden die Rede, welche buchstäblich von Wohnung zu Wohnung ziehen, ohne die Miete zu zahlen. Auf der Seite der Vermieter kann es zu einer Ausnutzung ihrer Position kommen. Wer als Mieter beispielsweise über einen langen Zeitraum Ruhestörungen, gravierende Mängel in der Wohnung wie Ausfall der Heizung oder des Stroms im Winter, feuchte Wände, Schimmelbefall und vieles mehr angesprochen hat und eine Behebung laut Vertrag in den Verantwortungsbereich des Vermieters fällt, dieser jedoch untätig bleibt, so kann es neben der Mietminderung im schlimmsten Fall auch zu einer fristlosen Kündigung durch den Mieter kommen.
Kündigung Mietvertrag Musterbrief (DOC)
Der inhaltliche Aufbau einer ordentlichen Kündigung sollte wie folgt aussehen.
Im Titel sollte das Datum der Wohnungsaufgabe sowie die Adresse der Wohnung, die gekündigt wird, enthalten sein. Ein Beispiel wäre: ‚Kündigung meiner Wohnung in …(Adresse) zum……(Datum).‘
In dem ersten Satz des Anschreibens sollte man erneut seinen Kündigungswunsch mit dem entsprechenden Auszugsdatum und dem Hinweis auf das Einhalten der Kündigungsfrist ausdrücken.
Wohnungsübergabetermin
Zudem sollte man die Notwendigkeit eines Übergabetermins erwähnen und diesen gegebenenfalls vorschlagen. Um unangekündigte Besuche zu vermeiden, sollte man zudem darum ersuchen, dass Besichtigungstermine für eventuelle Nachmieter nur nach vorheriger schriftlicher oder telefonischer Absprache angeboten werden können. Weitere wichtige Bestandteile eines Kündigungsschreibens sind die Bitte um die Erstellung eines Übergabeprotokolls sowie um schnellstmögliche Überweisung der geleisteten Kaution auf ein Konto, welches genau benannt wird. Bei einer fristlosen Kündigung benennt man einleitend ebenfalls genau das zu kündigende Objekt. Im Anschluss muss man jedoch einen triftigen Grund für die Nichteinhaltung der gesetzlichen Kündigungsfristen angeben. Dazu zählen unter anderem schwere Mängel, welche eine vertragsgemäße Nutzung der Wohnung unmöglich machen. Diese müssen detailliert aufgelistet werden. Auch die nachweisliche Verletzung mietvertraglicher Pflichten durch den Vermieter sowie eine gesundheitliche Gefährdung durch die Nutzung der Wohnung kann eine Weiterführung des Mietverhältnisses unzumutbar machen. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass all diese Punkte ausführlich begründet werden. Zudem sollte man diesen Katalog mit dem Hinweis darauf abschließen, dass der Gesetzgeber einem für genannte Gründe das Recht auf fristlose Kündigung einräumt und man mit dem vorliegenden Schreiben von diesem Gebrauch macht. Im Anschluss folgen wie bei einer ordentlichen Kündigung Anmerkungen zu Besichtigungs- und Übergabetermin sowie Protokoll, Rückzahlung der Kaution usw.
Eine fristlose Kündigung durch den Vermieter ist wesentlich komplizierter und erst nach mehreren Abmahnungen möglich.