Wohnungsübergabe - © wibaimages - Fotolia.com
Wohnungsübergabe – © wibaimages – Fotolia.com

Bevor der Umzug ganz abgeschlossen ist, steht noch die Übergabe der alten Wohnung an. Gehen Sie gut vorbereitet in diesen Termin, dann lassen sich einige Probleme vermeiden.

Abnutzungsspuren und Schäden
In einer Wohnung entstehen zwangsläufig über die Jahre und Monate hinweg Abnutzungsspuren, manchmal auch echte Schäden. Beim Auszug geraten sie in den Fokus von Mieter und Vermieter, spätestens zur Wohnungsübergabe. Eine Abnutzung im normalen Rahmen muss der Vermieter akzeptieren, diese sind bereits durch die monatliche Miete abgedeckt. Doch für Schäden wie zum Beispiel zerstörte Fliesen und Löcher im Teppich haftet der Mieter. Es besteht die Möglichkeit, diese Beschädigungen schon vor der Wohnungsübergabe zu beseitigen oder sich mit dem Vermieter während des Termins über eine finanzielle Kompensation zu einigen.

Übergabeprotokoll führen
Ein ordnungsgemäß geführtes Übergabeprotokoll hat schon so manche Komplikation im Anschluss an die Wohnungsübergabe verhindert. In diesem Protokoll werden eventuell vorhandene Schäden aufgelistet – und zumeist wird auch die abgesprochene Art der Schadensbehebung festgehalten. Beide Vertragsparteien bestätigen, dass darüber hinaus alles in Ordnung ist. Vergessen Sie nicht, auch die Zählerstände (Strom, Heizung und Wasser) protokollarisch festzuhalten, damit keine Abrechnungsprobleme entstehen. Mieter und Vermieter sollten das fertige Protokoll unterschreiben.

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Renovierungsarbeiten vor der Übergabe
Enthält Ihr Mietvertrag starre Fristen für Renovierungsarbeiten? Diese sind in der Regel unwirksam. Es ist sehr empfehlenswert, sich bezüglich der Wohnungsrenovierung vor dem Auszug über die aktuelle rechtliche Lage zu informieren: Sie müssen jedenfalls nicht Ihre alte Wohnung in genau demselben Zustand hinterlassen wie vor Ihrem Einzug. Steht in Ihrem Mietvertrag ausdrücklich geschrieben, dass fest installierte Bestandteile wie Heizkörper, Wände oder auch Türrahmen in gestrichenem Zustand übergeben werden müssen, dann sind Sie normalerweise dazu verpflichtet, diese Arbeiten durchzuführen. Wenn sich allerdings der alte Anstrich noch in einem neuwertigen Zustand befindet, muss diese Renovierungsarbeit wiederum nicht sein.

Wohnung besenrein übergeben
Ein Mieter sollte seine alte Wohnung vor der Übergabe säubern, allerdings ist keine professionelle Grundreinigung von ihm zu verlangen. Es genügt, wenn alles von grobem Schmutz befreit ist, wie zum Beispiel die Küche und das Bad. Saugen Sie den Teppichboden, fegen Sie die anderen Räume und wischen Sie im Zweifelsfall dort durch, wo fester Schmutz auf dem Boden haftet. Wenn alles leergeräumt und sauber ist, dann gestaltet sich die Wohnungsübergabe auch leichter: Der Vermieter hat zum Termin einen besseren Überblick und der Mieter punktet durch den sauberen Eindruck, den seine Ex-Wohnung bietet.

Bauliche Veränderungen durch den Mieter
Wenn der Mieter im Laufe seiner Mietzeit ohne Absprache mit dem Vermieter bauliche Veränderungen vorgenommen hat, dann muss er diese Maßnahmen wieder zurücksetzen. Ausnahme: Er fragt vorher bei dem Vermieter an, ob dieser damit einverstanden ist, dass die Veränderungen bleiben. Zu den baulichen Veränderungen gehören beispielsweise Trennwände und Einbauschränke. Insgesamt ist es natürlich besser, solche Eingriffe in die gemietete Wohnung im Voraus mit dem Vermieter zu besprechen.

Rückzahlung der Kaution
Vergessen Sie nicht, bei der Wohnungsübergabe mit dem Vermieter über die Rückzahlung der Kaution zu sprechen. Stehen noch Reparaturen in der Wohnung aus, die auf Ihre Rechnung gehen, hat der Vermieter das Recht, das Geld dafür von der Kaution abzuziehen. Bis zur Kautionsrückzahlung können einige Wochen oder sogar Monate vergehen: Benötigen Sie das Geld früher, sollten Sie den Vermieter freundlich darauf ansprechen. Zeit hat der Vermieter bis maximal sechs Monate, dann sollte die Auszahlung abgeschlossen sein.

Schlüsselübergabe
Wenn Sie Ihre alte Wohnung komplett leergeräumt und so weit wie nötig renoviert und repariert haben, dann ist der Zeitpunkt der Schlüsselübergabe gekommen. Häufig findet diese im Anschluss an die Wohnungsübergabe statt, doch in einigen Fällen benötigt der Mieter noch etwas länger Zugang zur Wohnung, bis alle Arbeiten abgeschlossen sind. Lassen Sie sich auf jeden Fall die Rückgabe aller Schlüssel quittieren, damit hierüber später keine Zweifel aufkommen. Wenn Sie zur Wohnungsübergabe eine zweite Person und einen Fotoapparat mitnehmen, dann sind Sie auf der sicheren Seite: Sie können alles genau dokumentieren und haben einen Zeugen, der das Gespräch mit anhört.